Augenärztliche Notfälle

• Ihre Brillen
• eine Liste Ihrer Medikamente und Augentropfen
• Befunde anderer Kliniken, auch anderer Fachgebiete
• Ihre Versicherungskarte
• Überweisungsschein (falls vorhanden)
• ggf. die Unfallnummer, wenn es schon solche Dokumente gibt
• ggf. Ihre Angehörigen, die Sie nach der Untersuchung begleiten können, wenn Sie selbst nicht mehr Auto fahren können

In den unten genannten Situationen brauchen Sie eine schnellst mögliche und kompetente augenärztliche Untersuchung, um ein individuelles Therapiekonzept für Ihre Augen erstellen zu lassen.

• Vorangegangene Verletzungen in der Augen- und Gesichtsregion
• Augenschmerzen
• Rote Augen
• Akuter Sehverlust (ob schmerzhaft oder schmerzlos)

Zu Verletzungen, Augenschmerzen und roten Augen gehören beispielsweise

• Verätzungen durch Säuren oder Laugen
• offene Wunde durch eine mechanische Verletzung des Auges
• ein Schlag auf die Gesichtsregion und/oder das Auge selbst

In diesen Fällen zählt wirklich jede Sekunde für Ihr Augenlicht. Wir empfehlen sofort für mindestens 15 Minuten zu spülen. Falls Sie keine geeignete professionelle Spüllösung haben, spülen Sie am besten vorerst mit klarem kalten Wasser (um keine Zeit mit der Suche nach einer geeigneteren Spüllösung zu verschwenden). Das verdünnt die Säure oder Lauge und mildert die Folgeschäden. Im Idealfall kann sich während dieser Zeit eine zweite Person schon um den unbedingt notwendigen Transport zur nächsten Augenpraxis oder Augenklinik kümmern.

Auch wenn die Verletzung nur klein ist, nicht dramatisch aussieht oder Ihnen mehr als nur ein lästiges Staubkorn ins Auge geraten ist, sollten Sie sich sofort augenärztlich untersuchen lassen.

Auch, wenn Ihr Auge gerötet bleibt oder gar geblutet hat, sollten Sie bitte sofort einen Spezialisten aufsuchen - und das heisst nicht erst in der nächst möglichen Sprechstunde.

Beispielsweise könnte dann noch ein kleiner Fremdkörper in der Hornhaut stecken oder sogar im Augeninneren verblieben sein. Dieser könnte zusätzlich Bakterien mit ins Augeninnere getragen haben, die - unbehandelt - sehr bald eine grössere Entzündung und schlimmstenfalls eine Erblindung verursachen.

Das, was am "blauen Auge" so erschreckend  aussieht, ist meist ein recht harmloser Bluterguss rings um das Auge herum. Es kann aber durch einen Schlag auch Schäden im Inneren des Auges geben, die auf den ersten Blick äusserlich nicht gut erkennbar sind und deshalb von Betroffenen auch nicht unmittelbar wahrnehmbar sind. Also, bitte lassen Sie sich umgehend gründlich augenärztlich untersuchen und warten Sie keinesfalls Folgen, bis Komplikationen, wie beispielsweise Doppelbilder hinzukommen.

Aus versicherungstechnischen Gründen müssen Sie den Zeitpunkt, den Ort und Hergang sowie die Reihenfolge des Geschehens sehr gut dokumentieren (lassen) und sich ggf. auch um eine Unfallnummer vom Arbeitgeber kümmern. Diese Nummer ist wichtig, weil bei Unfällen nicht die Krankenkassen, sondern die Unfallkassen, für Ihrer Absicherung zuständig sind.

Bitte seinen Sie sich bewusst, dass  jede Minute zählen kann, um Ihr Augenlicht zu retten, wenn Sie plötzlich  "Blitze", "Rauch", „Nebel“, oder „Russregen“ bemerken oder sich ein „Vorhang“ herabsenkt. 

Ebenso schnell sollten Sie handeln, wenn plötzlich vermehrt "Mücken" oder kleine "Flecken" vor Ihren Augen tanzen, wenn Sie "Schatten" oder "dunkle Balken" sehen oder in Teilen des Sehfeldes gar nichts mehr sehen können. 

Diese Sehphänomene können im Hellen oder im Dunklen auftreten, aber müssen durchaus nicht mit Augenschmerzen einhergehen.

Davon abzugrenzen sind die kleinen „Mücken“ (siehe Glaskörpertrübungen), die Sie schon länger von sich kennen oder die wohl schon jeder einmal gesehen. Dabei handelt es sich eher im chronische Glaskörpertrübungen oder um meist harmlose durchblutungsbedingte Sehphänomene oder es sind Zeichen einer Übermüdung oder grösseren Anstrengung. Meist diese harmlos und vergehen bald wieder.

Wenn dieses "Mückensehen" oder eines der anderen Sehphänomene aber plötzlich und stark auftritt, kann es ein Anzeichen für einen akuten Glaukomanfall, für eine Netzhautablösung, für den Verschluss einer Arterie oder für eine Durchblutungsstörung im Gehirn sein.

In diesem Fall ist ein sofortiges Handeln absolut nötig. Auch wenn Ihnen nichts wehtut und Sie keinen Notfall "spüren". Eine unmittelbare Diagnostik kann auch hier glücklicherweise oftmals einen dauerhaften Sehverlust vermeiden.