Hängender Liddeckel

Hängender Liddeckel

Der Begriff „Ptosis” ist die medizinische Umschreibung für ein herabhängendes Oberlid. Normalerweise wird das Oberlid durch den sogenannten Levatormuskel geöffnet. Der Muskel verläuft vom Oberrand der Augenhöhle in das Oberlid. Dabei fächert er sich auf und geht in die Bindegewebsplatte ein, die dem Oberlid seine Festigkeit gibt.

Die erworbene Ptosis tritt bei Erwachsenen meist beidseitig auf und kann verschiedene Ursachen haben. Der Ansatzpunkt des Levatormuskels am Oberlid rutscht mit der Zeit nach oben: der Muskel funktioniert zwar gut, aber er kann das Oberlid nicht mehr auf die richtige Höhe heben. In schweren Fällen kann das Oberlid die Pupille teilweise oder ganz bedecken. Typisch ist, dass das Auge “tief eingesunken” wirkt, weil der Ansatz des Levatormuskels so weit nach oben gerutscht ist.

Eine Ptosis kann das Gesichtsfeld einschränken und auch die Halswirbelsäule schädigen, weil die Patienten versuchen, das eingeschränkte Gesichtsfeld durch ständiges Anheben des Kinns auszugleichen.

Der Erfolg der Operation hängt auch davon ab, wie gut die verbleibende Kraft des Lidhebermuskels ist. Unterschiedliche Ansätze können verwendet werden, von der Fasanella­-Servat­-Operation bis hin zu Levator-­Resektionen­ und Levator-Reinsertionen.

Die erworbene Ptosis muss von der angeborenen Ptosis unterschieden werden. Bei der angeborenen Ptosis ist die Funktion des Levatormuskels in der Regel deutlich schlechter und daher muss auch anders operiert werden.

  • Eine altersbedingte Erschlaffung des Bindegewebes.
  • Das Tragen von harten Kontaktlinsen. Diese dehnen den Levatormuskel. Bei ca. 10% aller Träger von harten Kontaktlinsen kommt es nach circa 10 Jahren zu einer langsam fortschreitenden Ptosis.
  • Vorangegangene Augenoperationen, bei denen ein Lidsperrer eingesetzt wurde.
  • Vorangegangene schwere Entzündungen oder Unfälle, in deren Folge es zu einer massiven Schwellung des Oberlides gekommen ist.
  • In sehr seltenen Fällen wird die Ptosis durch eine noch nicht entdeckte Muskelerkrankung oder ein neurologisches Leiden ausgelöst (Myotone Dystrophie, Myasthenie).

Die Operation

Prinzipiell gibt es 2 verschiedene Operationstechniken. Welche gewählt wird, hängt vom Zustand des Levatormuskels und dem Ausmass der Ptosis ab. Wir werden nach erfolgter Untersuchung die Befunde zusammen mit Ihnen genau besprechen und das weitere Vorgehen mit Ihnen planen.

Hierbei wird der Levatormuskel an seinen ursprünglichen Ansatz im Oberlid befestigt. Diese Operation wird unter lokaler Betäubung durchgeführt, denn es ist wichtig, dass wir die Höhe des Oberlides während der Operation mehrmals überprüfen können.

Nach einem Haut- und Muskelschnitt wird der Levatormuskel freigelegt und neu an der Bindegewebsplatte des Oberlides (Tarsus) befestigt. Daraufhin überprüfen wir den Stand des Oberlides und passen die Höhe solange an, bis ein zufriedenstellendes Resultat erreicht ist. Falls ein Hautüberschuss am Oberlid vorliegt, so kann dieser während der Operation ebenfalls entfernt werden. Falls dies nicht geschieht und das Oberlid nach der Operation wieder (korrekt) höher steht, wird der Hautüberschuss ansonsten noch stärker sein.

Hier wird die Bindegewebsplatte des Oberlides von innen gekürzt. Diese Operation dauert ca. 30 Minuten und wird in Vollnarkose durchgeführt. Eine Fasanella-Servat-Operation führen wir durch, wenn das Ausmass der Ptosis nur gering ist.

In 15% der Fälle kann es vorkommen, dass nach der Operation zwar für das einzelne Auge ein gutes Resultat erreicht wird, jedoch eine gewisse Asymmetrie zwischen der Lidöffnung beider Augen herrscht. Dies zu vermeiden gelingt nicht immer, da die Wundheilung die Lidhöhe zusätzlich verändern kann.

Aber auch bei gesunden Augen ist eine perfekte Symmetrie beider Oberlider selten. Ein gewisser geringer Seitenunterschied nach der Operation sollte toleriert werden.

Geduld, Geduld und nochmals Geduld: Die endgültige Lidhöhe ist erst ca. 6 Monate nach der Operation stabil. Bis dahin kann eine Unter- oder Überkorrektur vorliegen. Daher ist es gerade bei dieser Operation besonders wichtig, sich in Geduld zu üben. Liegt nach 6 Monaten weiterhin ein deutlicher Unterschied vor (> 2mm), dann werden wir Ihnen gegebenenfalls eine Re-Operation vorschlagen.

Kontaktieren Sie uns für einen Beratungstermin.

Swiss Eye Clinic
Dufourstrasse 47
8008 Zürich

Öffnungszeiten:
​Montag bis Freitag jeweils 08.00 - 12.00 Uhr und 13.00 - 17.00 Uhr

Notfälle jederzeit nach telefonischer Absprache unter +41 44 923 04 04 möglich.

Kontaktmöglichkeiten:
WhatsApp: +41 76 448 35 14
Telefon: +41 44 923 04 04
E-Mail: swisseyeclinic@hin.ch