Gut- und bösartige Tumore der Augenlider/Lidumgebung

Gut- und bösartige Tumore der Augenlider/Lidumgebung

In Kürze

Fachbegriff

Chalazion, Basaliom, Plattenepithel-Karzinom, Talgdrüsen-Karzinom

Art der Betäubung

Es kann eine Vollnarkose nötig sein, je nach Grösse und Lokalisation des zu entfernenden Tumors. Natürlich wird die Anästhesieart genau mit Ihnen besprochen und soweit möglich Ihren Wünschen angepasst.

Dauer

Ca. 45 Minuten

Aufenthalt

Der Eingriff wird ambulant durchgeführt. Je nach Lokalisierung des Tumors kann es aber sein, dass Sie eine Nacht zur Überwachung im Haus bleiben müssen.

Arbeitsausfall

1-14 Tage (je nach Grösse und Lokalisation des Tumors)

Gesellschaftsfähig

nach 1-6 Wochen (je nach Grösse und Lokalisation des Tumors)

Das Wort „Tumor“ wird in der Medizin immer dann gebraucht, wenn ein ungewöhnliches Wachstum von Gewebe vorliegt. Für Patienten allerdings ist dieses Wort meist gleichbedeutend mit einer bösartigen Krebserkrankung. Bitte verwechseln Sie diese beiden Begriffe nicht.

Zuerst sollte zwischen einer entzündlichen Schwellung im Lidbereich und einem „Mehr an Gewebe“ unterschieden werden. Das Lidgewebe ist zart und bereits eine leichte Entzündung kann zu einer massiven Schwellung der Lider führen. Ursachen für eine solche Entzündung gibt es viele, so zum Beispiel eine entzündete Tränendrüse oder ein Infekt, der durch eine kleine Verletzung verursacht wurde.

Besteht ein echtes „Mehr an Gewebe“, also ein Tumor, so handelt es sich häufig um gutartige Veränderungen wie ein abgekapseltes Gerstenkorn, eine Warze, oder ein sogenanntes Molluscum contagiosum, verursacht durch ein harmloses, aber ansteckendes Virus.

Jedoch können auch verschiedene bösartige Tumore (Karzinome) an den Lidern vorkommen. Der häufigste bösartige Tumor der Lider ist das Basaliom (90%). Weitere Arten sind Plattenepithel-Karzinome (ca. 5%) und Talgdrüsen- Karzinome (ca. 5%). In allen Fällen gilt, dass bei Verdacht auf einen bösartigen Tumor rasch gehandelt werden sollte. Falls nötig, so werden wir Spezialisten anderer Disziplinen wie Internisten, Dermatologen oder Onkologen (Krebsspezialisten) hinzuziehen.

Bösartige Krebsformen am Lid

Basaliome: 90% aller bösartigen Lidtumore. Basaliome entstehen bei intensiver langjähriger Sonnenbestrahlung der Haut, vorzugsweise bei hellhäutigen Menschen. Basaliome wachsen lokal und bilden nur extrem selten Töchtergeschwülste (Metastasen) in andere Körperteile.

Plattenepithel-Karzinome: Machen ca. 5% der bösartigen Lidtumoren aus. Auch hier spielt übermässige Sonneneinstrahlung eine Rolle. Das Unterlid ist, wie auch beim Basaliom, häufiger betroffen, weil es viel Sonnenlicht erhält. Das Plattenepithel-Karzinom metastasiert in ca. 20% der Fälle, zuerst in die Lymphknoten von Ohr und Kiefer.

Talgdrüsen-Karzinome: Machen ca. 5% der bösartigen Lidtumoren aus. Entsteht bei Entartung einer Talgdrüse. Dieser Tumor ist aggressiv und metastasiert früh.

Die Operation

Bei kleinen Tumoren wird zuerst eine Biopsie entnommen. Dazu ist ein kurzer ambulanter Eingriff nötig. Das Material wird zu einem Labor eingeschickt und unter dem Mikroskop untersucht, um die Diagnose zu bestätigen. In einer zweiten Operation erfolgt die Entfernung des Tumors.

Bei grossen Tumoren wird der Tumor mit einem Sicherheitsabstand entfernt. Dazu ist häufig eine Vollnarkose notwendig. Danach erfolgt eine Schnellschnitt-Diagnose, das heisst, der Pathologe untersucht das entnommene Material sofort unter dem Mikroskop und teilt uns 1-2 Stunden nach Entnahme mit, ob die Schnittränder frei vom Tumor sind. Anschliessend erfolgt gleichentags in einer zweiten Operation die Rekonstruktion des Lides.

Nach Entfernung des Tumors und Schnellschnittdiagnose kann das Lid rekonstruiert werden. Es bestehen eine Vielzahl von operativen Möglichkeiten der Lidrekonstruktion. Generell hat die Lidrekonstruktion in den letzten 2 Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. Früher wurden grosse Plastiken des gesamten Mittelgesichtes durchgeführt, um ein Lid zu ersetzen oder es wurden sogar die Lider und das Auge gänzlich entfernt. Diese „radikale“ Chirurgie wird heute dank verbesserter Techniken erfreulicherweise in den allermeisten Fällen nicht mehr angewandt.

Heutzutage können Defekte aller Grössen bis hin zum kompletten Lidersatz durch Material gedeckt werden, dass aus der Umgebung der Augenlider stammt. Welche Methode angewandt wird, hängt davon ab, wieviel Lid entfernt werden muss, das heisst, wie gross der zu deckende Defekt ist. Die modernen operativen Techniken reichen von einem direkten Verschluss bis hin zu Transplantaten von Haut, Muskel oder Bindegewebsplatten, welche dem Ober-/ Unterlid der gleichen Seite oder den Lidern des anderen, gesunden Auges entnommen werden.

In seltenen Fällen ist Haut nötig, welche hinter dem Ohr entnommen wird.

Bei manchen der modernen Verfahren muss zudem zweizeitig operiert werden: das Lid wird rekonstruiert und das Auge kann für ca 10 Tage nicht geöffnet werden. Anschliessend erfolgt ein weiterer (kurzer) Eingriff zur Komplettierung der Rekonstruktion.

Vorrangig bei der Tumorchirurgie der Lider ist, dass das Karzinom vollständig entfernt wird. Natürlich wird auch auf die Kosmetik geachtet, jedoch ist Ersteres lebenswichtig, Letzteres nicht. Bei grossen Tumoren muss unter Umständen damit gerechnet werden, dass das Augenlid auch nach erfolgreicher Operation nicht genau so aussieht wie vor der Operation.

Wird ein Hauttransplantat benötigt, so kann das Transplantat auch als Langzeitfolge eine andere Schattierung aufweisen als die umgebende Haut.

Auch nach vollständiger Entfernung des Karzinoms besteht noch Jahre nach der Operation die Gefahr, dass dieses wiederkehren kann. Stellen Sie sich bitte darauf ein, dass in den ersten 3 Jahren nach der Operation 6-monatliche Kontrollen bei uns notwendig sein werden. Später können die Abstände zwischen den Kontrollen vergrössert werden.

Kontaktieren Sie uns für einen Beratungstermin.

Swiss Eye Clinic
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