Lidstraffung / Blepharoplastik

Lidchirurgie

Vorwort

Die Alterung des Gesichts ist ein natürlicher und kein krankhafter Prozess. Er kann individuell unterschiedlich früh auftreten und entsprechend fortschreiten. Belastende Allgemeinerkrankungen oder auch eine massive Gewichtsabnahme können dabei beschleunigend wirken. Das Sichtbarwerden der Alterungsvorgänge beruht auf einem Elastizitätsverlust aller den Gesichtsschädel bedeckenden Weichteile (Bindegewebe, Muskulatur und Haut). Dies führt zu einem der Schwerkraft folgenden Herabsinken mit einer Formveränderung des Gesichts und damit auch im Bereich der Lider.

Im Bereich der Oberlider ist die Erschlaffung der dünnen Haut („Schlupflid“) und des sog «Septum orbitale» zu nennen. Es handelt sich hierbei um eine Bindegewebsmembran, die das Fett, in dem der Augapfel eingebettet ist, in der Augenhöhle hält. Eine Erschlaffung führt zu einem deutlicheren Hervortreten dieser Fettkompartimente unter der Oberlidhaut. Dabei können die Lider nicht isoliert betrachtet werden, sondern sind auch von ihrer Umgebung abhängig. So kann beispielsweise eine Erschlaffung im Stirnbereich zu einem Herabhängen der Brauen (siehe auch Stirnlift) führen und dies das Erscheinungsbild der Oberliderschlaffung verstärken. Diese Abhängigkeit hat eine besondere Bedeutung bei der Untersuchung und Beratung für die kausale Therapie der von den Patienten beklagten Veränderungen.

Im Bereich der Unterlider entspricht der „Tränensack“ anatomisch ebenfalls einer Vorwölbung von Fett, welches ursprünglich in der Augenhöhle hinter dem Septum orbitale positioniert ist. Der Hautüberschuss im Bereich des Unterlides ist meist viel geringer als vermutet.

Ein Eingriff erfolgt auch bei völlig gesunden Menschen, die zur Verbesserung ihrer Lebensqualität eine Angleichung ihres Erscheinungsbildes an ihr Selbstwertgefühl wünschen, um so eine frischere und jugendlichere Ausstrahlung zu erreichen. Da die Lebenserwartung mit dem körperlichen Wohlbefinden ansteigt, betrifft dies immer mehr Menschen. Die Erfassung des Äusseren einer Person erfolgt ganz wesentlich über den Blickkontakt, wodurch Menschen mit einer müde und erschöpft erscheinenden Augenpartie es schwerer haben, eine positive Ausstrahlung zu erzeugen.

Natürlich stehen wir Ihnen jederzeit für Fragen und einer umfassenden individuellen Aufklärung zur Verfügung. Bitte lesen Sie die Ausführungen vor dem Gespräch aufmerksam durch und füllen Sie dann den Gesundheitsfragebogen (Anamnese) gewissenhaft aus.

In Kürze

Fachbegriff

Blepharoplastik

Art der Betäubung

Im Normalfall wird eine lokale Anästhesie zusammen mit leichter Sedation durchgeführt. Natürlich wird die Anästhesieart genau mit Ihnen besprochen und soweit möglich Ihren Wünschen angepasst.

Dauer

Ca. 60 Minuten

Aufenthalt

Der Eingriff wird ambulant durchgeführt. Sie können nach dem Eingriff wieder nach Hause.

Arbeitsausfall

1-2 Tage

Gesellschaftsfähig

Nach 1-2 Wochen

Da das Altern des Gesichts ein natürlicher Vorgang ist, geht es bei der Untersuchung neben der klinischen Beurteilung massgeblich um das Besprechen der Patientenwünsche und der realistisch zu erreichenden Ziele. Eine qualifizierte individuelle Beratung wird immer auf eine Harmonie des Gesichts zur Gesamtheit zielen. Eine umfassende Untersuchung Ihres Auges und das Erfragen von Augenerkrankungen sind vor der Operation unerlässlich.

Hier spielt auch der Zustand der Oberfläche des Auges (siehe trockenes Auge) eine wichtige Rolle. Zu beachten ist, dass ein trockenes Auge sich nach einer Blepharoplastikoperation verstärkten wird. 
Auch ist eine Gewebeerschlaffung im Stirnbereich mit nachfolgender Senkung der Augenbrauen ebenso von den reinen Schlupflidern abzugrenzen. Ist dieser Augenbrauentiefstand sehr ausgeprägt, kann das Bild von scheinbarer Schlupflider verstärken werden oder eine sog. Pseudoblepharochalasis hervorrufen. In solchen Fällen lässt sich chirurgisch ein optimales kosmetisches Ergebnis nur in Kombination mit einem vorangehenden Stirn- und Brauenlift erzielen.

Auch kann eine Schwächung des Lidhebermuskels zu einem Absenken des Liddeckels („Ptosis“) führen oder neurologische Erkrankungen („Fazialislähmung“) zu Asymmetrien beitragen. 
Hier liegen bereits Stolpersteine für eine womöglich falsche Operationsberatung durch den Unerfahrenen vor!

Der ambulant geplante Eingriff dauert ungefähr 1 Stunde und erfolgt meist in örtlicher Betäubung und/oder Dämmerschlaf. Beide Anästhesieverfahren haben ihre Vor- und Nachteile, die in den Beratungsgesprächen thematisiert werden.

Der operative Eingriff am Oberlid „Schlupflid“ umfasst eine an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasste Entfernung des Hautüberschusses. Je nach Befund kann eine zusätzliche Abtragung des vordrängenden Fettgewebes und eine Korrektur der Lidfurchenhöhe erforderlich sein. Oft ist auch eine Straffung des ringförmig um das Auge liegenden Muskels sinnvoll, um ein langfristiges Ergebnis zu erhalten. Bei Bedarf kann einen Augenbrauenanhebung durch den gleichen Zugang erfolgen.

Der Eingriff am Unterlid umfasst ebenfalls eine Haut-, Fett- und Muskelreduktion, muss aber oft mit der Straffung des Lidbändchens kombiniert werden.

Ziel der Operation ist ein natürliches, frischeres und offenes Aussehen der Augenpartie.
Es handelt sich dann um eine reine Schönheitsoperation. Das operative Vorgehen hängt dabei entscheidend von Ihrem individuellen Befund ab.

Die chirurgischen Hautschnitte werden dabei in die natürlichen Lidumschlagsfalten gelegt, sodass die nach Abschluss der Wundheilung verbleibenden Narben kaum noch sichtbar sind. Häufig sind neben der Entnahme überschüssiger Haut auch eine Straffung des ringförmigen Schließmuskels zur Verbesserung der Spannung und eine moderate Entfernung von vorwölbenden Fettpads erforderlich.

Bei einer Unterlidstraffung handelt es sich um die operative Behandlung von Tränensäcken. Je nach Ausprägungsgrad werden hier unterschiedliche Verfahren angewandt. Bei nur geringem Hautüberschuss und nicht erschlafftem Lidbändchen kommen transconjunctivale (= Schnitt von innen durch die Bindehaut völlig ohne äußere Narbe) Techniken zum Einsatz, welche lediglich den Tränensack von innen behandeln, zumeist durch eine Fettumverteilung. Bei vorliegendem Hautüberschuss und erschlafftem Lidbändchen ist ein Schnitt an der Haut außen direkt unterhalb der Wimpern (= subciliarer Schnitt) erforderlich. Zusätzlich zur Fettumverteilung ist hier immer eine Straffung des Lidbändchens (Kanthopexie) und häufig Straffung des ringförmigen Schließmuskels zur Verbesserung der Spannung und eine moderate Entfernung von überschüssiger Haut erforderlich. Ein Pflasterverband und das Kühlen erfolgt wie weiter unten beschrieben.

 

Häufigkeit pro Jahr: Verlässliche Statistiken über die Häufigkeit von Lidstraffungen in der Schweiz sind nicht verfügbar. Dem gegenüber wurden nach einer Statistik der US-amerikanischen Fachgesellschaft der Schönheitschirurgen in den USA im Jahr 2009 149.943 Lidstraffungen durchgeführt.

Für eine Blepharoplastik sind Rücksprachen mit dem Hausarzt und dem Anästhesisten sinnvoll.

Die Einnahme von sog. Thrombozytenaggregationshemmer (z.B. acetylsäuresalicylsäurehaltige Medikamente wie Aspirin und ASS) muss wenigstens 1 Woche, besser 10 Tage vor der Operation in Absprache mit dem behandelnden Hausarzt abgesetzt oder umgestellt werden. Bei einer evtl. bestehenden Marcumarbehandlung muss, ebenfalls in Absprache mit dem behandelnden Hausarzt oder Internisten, eine medikamentöse Umstellung erfolgen.

Günstig ist es, wenn das Rauchen wenigstens 1 Woche vor und nach dem Eingriff eingestellt wird, um Wundheilungsstörungen zu vermeiden.

Mögliche Komplikationen und Risiken durch die Behandlung

  • Schwellung der Lider und der umgebenden Haut
  • Einblutung in die Haut, Muskulatur oder in das Fettgewebe (Hämatome)
  • Schwere Nachblutungen in die Augenhöhle oder Verletzung des Auges
    (z.B. nach Fettgewebsentfernung) haben weltweit in Einzelfällen zur Erblindung geführt, deshalb verwenden wir nur einen kleinen Pflasterverband, der uns eine klinische Kontrolle erlaubt
  • Wundinfektion und Auseinanderweichen der Wundränder
  • Störungen der Wundheilung (Narbenbildung)
  • Allergische Reaktionen (z.B. auf Medikamente, Desinfektionsmittel, Nahtmaterial, Pflaster) und Reizung der Bindehaut oder der Hornhaut durch Desinfektionsmittel
  • Überkorrektur: übermässige Hautentfernung oder Narbenzug nach Entzündungen können zu Störungen des Lidschlusses / des Tränenflusses führen
  • Unterkorrektur: kosmetisch unzureichendes Ergebnis, das durch eine neuerliche Operation korrigiert werden kann
  • Asymmetrie der beiden Seiten: Wird zu viel Fettgewebe entfernt, können an die Stelle der Vorwölbung kosmetisch ungünstige Vertiefungen treten.
  • Auswärtskehrung des Lidrandes (sog. Ektropiumbildung). In diesem Fall kann eine längere Pflasterbehandlung oder eine Nachoperationen notwendig werden
  • Formveränderung des äusseren Lidwinkels (von spitzer zu rundlicher Form)
  • Trockenes Auge

Direkt im Anschluss an die Operation werden die frischen Operationsnähte mit dünnen Pflastern abgedeckt. Nach der Augenlidkorrektur sind Ihre Augen geschwollen, häufig treten Blutergüsse auf. Aus diesem Grund erhalten Sie nach dem Eingriff Kühlpads für Ihre Augen. Grundsätzlich empfehlen wir, das Kühlen während der ersten Tage mehrmals fortzuführen.

Körperliche Aktivität, insbesondere bücken, schweres tragen und pressen, ist in den ersten Tagen nach dem Eingriff zu vermeiden. Sauna und das Durchnässen der Haut z.B. beim Baden ist nicht gut für die Wundheilung. Bis zur Entfernung der Nähte ist auf Make-Up und Seife im Augenbereich zu verzichten. Bitte vermeiden Sie das Reiben an den Lidern.

Die stärksten Schwellungen bilden sich innerhalb von 7-10 Tagen zurück, wobei geringe Restschwellungen durchaus mehrere Wochen bestehen können. Auch die Operationsnarben benötigen mehrere Wochen, und erst nach 2-3 Monaten kann das Ergebnis wirklich zuverlässig abgeschätzt werden.

Sinnvoll ist es auch 3-4 Monate nach der Operation auf extensives Sonnenbaden ohne Sonnenbrille zu verzichten (Gefahr der vermehrten Pigmentierung der Narbe).

Die Hautfäden werden ambulant nach wenigen Tagen gezogen. Hier erfolgt auch eine Beratung zur Hautpflege und Anleitung zur Auto-Lymphdrainage.

Bitte lassen Sie sich nach der Operation abholen, da Sie selbst nicht verkehrstauglich sind.

In den ersten zwei Tagen ist eine Unterstützung zu Hause überdenkenswert. Eine starke Beeinträchtigung liegt aber im Allgemeinen nicht vor.

Patienten klagen in den ersten 2-3 Tagen weniger unter Schmerzen, die mit einfachen Schmerzmitteln gut zu behandeln sind, als unter dem unvermeidlichen Spannungsgefühl und der Schwellung.

Medikamente nach der Operation

In den ersten Tagen nach der Operation werden vor allem Schmerzmittel, die gleichzeitig entzündungshemmend und abschwellend wirken, eingenommen. Zusätzlich sind für ein bis zwei Wochen milde, abschwellende Medikamente auf pflanzlicher Basis (wie bspw. Traumanase) empfehlenswert.

Schon um sich selbst sicherer zu fühlen, sollte der Patient die Empfehlungen zur Nachbehandlung befolgen und die Kontrolltermine wahrnehmen. Die Beschwerden sollten sich rasch bessern. Bei einer Verschlechterung - insbesondere bei einer einseitigen Schmerzzunahme – sollte der Patient sofort den Operateur kontaktieren. Deshalb ist auch davon abzuraten, schon nach wenigen Tagen aus dem Umfeld des Operators abzureisen.

Trotz aller Sorgfalt kann es zu Komplikationen oder Beeinträchtigungen der Sehfähigkeit kommen. Auch können, wenn auch nur sehr selten, u.U. lebensbedrohliche Komplikationen (zum Beispiel durch Anästhesiemedikamente) auftreten, die weitere Behandlungsmassnahmen/Operationen erfordern.

Unsere Fach- und Augenärzte informieren Sie gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch in unseren Praxisräumen.

Kontaktieren Sie uns für einen Beratungstermin.

Swiss Eye Clinic
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8008 Zürich

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